Natürlich

Natürlich!

Ein kleiner Exkurs zu unserer Ernährung, der mich zum heutigen Thema hinführt:

Um die Enzyme soll es also heute gehen. 

Wichtig zu merken ist, dass die Enzyme zu den Proteinen gehören und an jedem einzelnen Stoffwechsel beteiligt sind. 

Enzyme, also Proteine, sind sehr hitze– aber auch kälteempfindlich. 

Sie werden ab einer bestimmten Temperatur „denaturiert“, also sozusagen „ent-natürlicht“. Dabei verändert sich ihre chemische Struktur und sie können nicht wieder in ihren natürlichen Status zurückkehren. 

Aus diesem Grund ist zum Beispiel bei Fieber eine Körpertemperatur ab 41,5 Grad Celsius so gefährlich und man muss sofort ins Krankenhaus. Die körpereigenen Eiweiße denaturieren und sind nicht mehr funktionsfähig, was lebensgefährlich ist. 

Ein anderes Beispiel wäre, wenn man sich ein Spiegelei macht. Das flüssige Eiweiß wird ab einer bestimmten Temperatur denaturiert und ist nicht reversibel. D.h. aus einem Spiegelei oder hartgekochtem Ei kann kein rohes Ei mehr entstehen. Die chemische Struktur ist dauerhaft verändert. 

So, was hat das Ganze jetzt mit uns und unserer Ernährung zu tun? 

Der Denaturierungsgrad von Enzymen liegt bei 42 Grad. Beim Kochen, Grillen, Backen etc. kommen wir allerdings zu einer Temperatur von 100°-250° Celsius! 

Aus naturheilkundlicher Sicht können die Enzyme aus enzymreichen, also rohen Lebensmitteln, besser vom Körper genutzt werden.
Enzyme sind unsere wichtigsten Energieproduzenten.
Ohne sie könnten im Körper wichtige Körperfunktionen und bestimme Stoffwechselvorgänge bei der Verdauung aufgrund der verhältnismäßigen niedrigeren Körpertemperatur nur langsam oder gar nicht ablaufen. Mit Enzymen – sogenannte Katalysatoren – werden diese Prozesse herbeigerufen bzw. beschleunigt.

Enzyme geben uns also die Kraft aus der Nahrung, die wir für ein erfülltes Leben brauchen. 

Man sagt außerdem, dass Rohkost die Bauchspeicheldrüse entlasten könne, da diese selbst nicht so viele Enzyme herstellen müsse. 

Auch sind sie für den Blutkreislauf unverzichtbar. Ein Mangel würde ein erhöhtes Risiko für chronische Entzündungen, Infektionskrankheiten und sogar Krebs begünstigen. 

Manche behaupten, dass im Magen die Proteine auch verarbeitet werden und es daher keinen Unterschied mache, ob man rohes oder gekochtes Gemüse esse, aber es findet dort eben keine „Denaturierung“ statt, sondern eine Zerlegung bzw. Verdauung. 

Es wäre daher sinnvoll, das Gemüse nicht „totzukochen“, sondern sich selbst etwas Gutes damit tun, indem man es „lebendigkocht“, nämlich gar nicht kocht. 

Niemand muss zum reinen Rohköstler werden, aber versucht zum Beispiel die Rohkost bei einer Mahlzeit immer vor der Kochkost zu essen. Also zum Beispiel den Salat zuerst und dann das Gekochte.
Zunächst wird sich also um die Vitalstoffe gekümmert;
alles was danach kommt, dient zum Sattwerden. 

Folgende Tipps können dir dabei helfen: 

  • natürlich möglichst viel rohes Gemüse essen 
  • ansonsten Rohkost immer vor der Kochkost
  • damit beim Kochen möglichst viel vom Vitalstoffgehalt vom Gemüse erhalten bleibt: 
    – möglichst klein schneiden, dadurch braucht es weniger Zeit, um gar zu werden
    – je niedriger die eingesetzte Hitze, desto besser (kurz heiß aufkochen bringt überhaupt nichts!)  Je ‚al denterer‘ das Gemüse, desto besser 🙂 
  • das Gemüse richtig lagern:
    – wenig Licht, viel Wärme und viel Kälte können ebenfalls den Vitamin- und Mineralstoffgehalt beeinträchtigen.
    Für die richtige Lagerung findet ihr hier eine Liste. 
  • Zusätzlich kann man ab und zu besonders enzymreiche Nahrungsmittel zu essen:
    Ananas, unreife Papayas, Sprossen und unerhitzes Sauerkraut. Enzyme sind aber wie gesagt in allen rohen Lebensmitteln enthalten

Ich schließe mit einem Zitat von Dr. Werner Kollath, dass das heutige Thema nicht besser zusammenfassen könnte:
„Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich.“

Schreibt mir gerne, wenn ihr Fragen habt! 🙂

Bis bald,
Tara

(Quellen: Akademie d. Naturheilkunde)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Tara

      Hallo Carmen, danke für deine Frage.
      Die unreifen Papayas sind sehr enzymreich; es klingt ein bisschen seltsam, wenn man von ‚unreif‘ spricht, aber man kann sie tatsächlich als Gemüse zubereiten, ähnlich wie Zucchini.
      Ich würde allerdings trotzdem bevorzugt Papayas dann essen, wenn man in deren Anbaugebiet reist, also zum Beispiel Mittelamerika.
      Liebe Grüße!
      Tara

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