sauer macht lustig

Leider sieht es in der heutigen Realität etwas anders aus…

 
Vielleicht wisst ihr schon, dass es in unserem Körper verschiedene Säuren und Basen gibt, deren Messwert der ph-Wert ist. So hat jedes Organ und jede Körperflüssigkeit seinen eigenen ph-Wert.
 
Der Magen hat zum Beispiel einen optimalen ph-Wert von 1,2 bis 3 (sauer),
das Blut ist hingegen basisch mit einem ph Wert von ca. 7,4
und der Speichel hat einen ph-Wert von 7.
(eine ph-Wert Skala findet ihr hier)
 
Ihr seht also, dass sauer nicht gleich schlecht heißt. Der Körper benötigt bestimmte Säuren (im Magen, im Dickdarm etc.), um optimal funktionieren zu können. Sie sind also in einem gewissen Maße lebensnotwendig.
 
Es gibt aber nicht nur Säuren in unserem Körper, sondern auch
a) Säuren, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen
(zB. Kohlensäure, Gerbsäure durch Kaffee/schwarzen Tee)
b) Säuren, die bei der Verstoffwechselung bestimmter Nahrungsmittel in unserem Körper entstehen
(zB. entsteht Harnsäure durch den Verzehr von tierischen Eiweißen).
c) Und interessanterweise können Säuren unter anderem auch durch übertriebenen Sport, Stress oder Körperpflegeprodukten mit synthetischen Inhaltsstoffen erzeugt werden
 
Aber zurück zur Ernährung:
Das gesunde Verhältnis von Säuren und Basen liegt bei 2:8.
Das heißt, für zwei Säuren werden 8 Basen benötigt.
Nochmal, Säuren sind nicht schlecht. Ein Übermaß an Basen wäre genauso problematisch, was jedoch heutzutage so gut wie nie vorkommt.
Der Körper braucht also gewisse Tools, um die Säuren, die auch bei der gesündesten Ernährungsweise entstehen können, auszuscheiden (I.) oder sie vorerst unschädlich zu machen (II.)
 
(I.) Unser Körper benutzt dafür vier Werkzeuge alias Ausleitungsorgane:
  • unsere Lunge:
    über unsere Atmung scheiden wir zum Beispiel Kohlensäure aus —> durch bewusste Atmung erhöhen wir also die Säureausscheidung
  • über unser flächenmäßig größtes Organ, die Haut:
    in Form von Schweiß, yep, auch Sport hilft demnach bei der Säureausleitung
  • über die Menstruation:
    sehr interessant ist hierbei, dass Frauen aus Industrieländern viel öfter unter Schmerzen leiden und einer länger anhaltenden Periode unterliegen, als zum Beispiel Frauen aus Naturvölkern. Im Klartext:
    Je stärker die Übersäuerung, desto stärker die Menstruation und die Symptome!
  • und natürlich über das Ausleitungsorgan schlecht hin: unsere Nieren:
    Gifte und Stoffwechselabfallprodukte werden größtenteils über die Nieren ausgeschieden, wodurch sie also unersetzlich werden
 
Alle Säuren, die nicht über diese Wege ausgeleitet werden können, müssen vom Körper umschädlich gemacht werden:
 
(II.)
Er greift dafür in seine Werkzeugkästen voller basischer Mineralstoffe und versucht, die Säuren damit zu neutralisieren, in dem er sie zu sogenannten Neutralsalzen umwandelt.
Die Basen, die für die Neutralisierung benötigt werden, stammen entweder
1. aus unserer Nahrung oder
2. aus körpereigenen ‚Mineralstoffdepots‘
 
In Form der ‚Neutralsalze’ schaden die Säuren den Körper nicht unmittelbar. Solange also unsere Ausleitungsorgane (siehe oben) funktionieren und auch genügend Basen mit der Nahrung eintreffen, können sie problemlos ausgeschieden werden.
 
 
Leider werden wir heutzutage aufgrund der modernen Lebens- und Ernährungsweise regelrecht mit Entsäuerungsarbeiten überschwemmt.
Die Folgen sind folgende:

–> im Körper entstehen übermäßig viele Salze
–> die Säuren können nicht mehr vollständig neutralisiert werden, weil die Basen fehlen, die hierfür benötigt werden (da wir viel zu wenige mit der Nahrung aufnehmen)
–> unsere geborgten, körpereigenen Basen aus den Mineralstoffspeichern können nicht mehr aufgefüllt werden

 
So, wenn nun also unsere Ausleitungswerkzeuge schon fleißig am schrauben, drehen und hämmern sind; sie also alle Hand voll zu tun haben und somit mit den ständig nachkommenden Säuren überfordert sind, dann muss ein Back-up-Plan her. Diesen hat unser schlauer Körper schon entworfen:
  1. die neutralisierten Salze werden im Körper eingelagert.
    Laut Plan soll das aber nur eine vorübergehende Lösung sein, bis eben wieder weniger Säuren im Körper eintreffen! Vielleicht wisst ihr schon, wie es weiter geht. Der Plan kann aufgrund unserer Ernährungsweise nicht eingehalten werden und der Körper muss sich mit den Folgen einer langjährigen Übersäuerung auseinandersetzen, was teilweise zu schweren Krankheiten führen kann.
    Um zu verstehen, was für Auswirkungen dieses Übermaß an Salzen haben kann, muss man wissen, an welchen Stellen sich unsere körpereigenen Mineralstoffdepots befinden, sowie die entstehenden Folgen, wenn diese Speicher zu Salzbergwerken werden:
  • der Haarboden -> Haarausfall
  • das Bindegewebe -> Cellulite
  • die Knochen -> Osteoporose (da Calcium zur Neutralisierung entnommen wird!)
Es können außerdem entstehen:
  • Nierensteine
  • Rheumatische Erkrankungen, Arthrose (Salze lagern sich gerne an den Gelenken ab)
  • Gicht (bei der Verstoffwechselung von Fleisch und -produkten entsteht Harnsäure, bei deren Neutralisierung sich Harnsäurekristalle bilden, die sich bevorzugt an den Gelenken ablagert)
  1. die Säuren werden über die Haut ausgeschieden: 
    der zweite Teil des Back-up-Plan besagt, dass unsere Haut zur Säureausscheidung genutzt wird, um Mineralstoffe sparen zu können.
    Nun ja… Säuren haben bekanntlich eine ätzende Eigenschaft. Es entstehen kleine Entzündungen, denen Akne, unreine Haut, Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzeme folgen.

  2. die Säuren werden eingelagert:
    und last but not least, versucht der Körper den Teil der Säuren, der weder ausgeschieden, noch neutralisiert werden kann, imKörper – trotz ätzender Wirkung! – einzulagern.
    Um die Schäden möglichst gering zu halten, wird das Ganze zusammen mit einer ordentlichen Menge Wasser eingelagert.
    Die Folgen hierbei können sein:
    -> Wassereinlagerungen an ungewöhnlichen Stellen (Oberarme, -schenkel)
    -> Gewichtszunahme:
    weil u.a. fettverdauende Enzyme im sauren Milieu keinen Bock haben, zu verstoffwechseln
    ->  erhöhter Blutdruck:
    Das Blut wird bei einer Übersäuerung zähflüssiger. Um den ganzen Organismus dennoch mit Sauerstoff, Nährstoffen etc. zu versorgen, steigt der Blutdruck
    und
    – & es kann sogar zu Herzinfarkt kommen, denn:
    die roten Blutkörperchen verlieren im sauren Milieu ihre Elastizität und passen nicht mehr so gut durch die Blutgefäße (so auch nicht mehr durch jene in der Herzmuskulatur), wodurch diese nicht mehr gut durchblutet werden

So, Schluss  mit der Theorie. Ich weiß, das war jetzt ein ganz schön großer Batzen und die Lage scheint ausweglos, aber – so viel kann ich euch verraten – sie ist es nicht! 😉

 
Was ihr also für euch tun könnt, um dem ganzen Drama da oben zu entkommen, gesund zu bleiben und das vor allem langfristig, werdet ihr im nächsten Eintrag lesen können. 🙂
 
bis bald,
eure Tara
 
 
 

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